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JAHRE
GBS
HERBORN
Verödung ländlicher Gegenden kann im Hinblick
auf den Lahn-Dill-Kreis aber keine Rede sein.
Das größte wohnungswirtschaftliche Potenzial
unserer Region ist die große Zahl der zur Verfügung
stehenden Bauflächen, die aufgrund der zuneh-
mend steigenden Baukosten jedoch nicht effektiv
genutzt werden. Obwohl die Mieten in Herborn
und Frankfurt deutlich auseinanderdriften, sind
die Baukosten in den beiden Regionen auf einem
ähnlich hohen Niveau. Allein durch vergleichswei-
se günstige Grundstücke kann diese enorme Belas-
tung auf Dauer nicht kompensiert werden. Wir hof-
fen daher darauf, dass die Politik Regionen wie
Mittelhessen durch eine angemessene Wohnraum-
förderung nachhaltig stärkt und auch die Anforde-
rungen zur energetischen Modernisierung des Ge-
bäudebestandes sozialverträglicher gestaltet, da
ansonsten bezahlbarer Wohnraum langfristig auch
im Lahn-Dill-Kreis knapp werden könnte.
2. Grundlagen des Unternehmens
Unsere in 35745 Herborn ansässige Genossenschaft
wurde im Jahr 1947 als Reaktion auf die katastrophale
Wohnungssituation gegründet und verfolgt seitdem
das Ziel, in unserer Stadt eine gute, sichere und sozial
verantwortbare Wohnraumversorgung zu gewähr-
leisten. Während die ersten Jahrzehnte maßgeblich
von großen Bauoffensiven bestimmt waren, steht
seit einiger Zeit die kontinuierliche Sanierung und
Modernisierung unseres Bestandes im Vordergrund.
Hinzu kommen immer wieder auch Neubauprojekte
(wie zuletzt in der Konrad-Adenauer-Straße), mit de-
nen wir einen wichtigen Beitrag zum sozialen Woh-
nungsbau und zur Stadtentwicklung leisten.
Zum 31.12.2017 verfügt unsere Genossenschaft
über 927 eigene Wohnungen (verteilt auf 114 Häu-
ser), 12 Gewerbeeinheiten (davon fünf in eigener
Nutzung) sowie 207 Garagen. Die Anzahl der eige-
nen Wohnungen ist gegenüber dem Vorjahr unver-
ändert. Zudem vermieten wir 88 Pkw-Stellplätze
und 10 Carports. Der größte Teil des Bestandes un-
serer Genossenschaft befindet sich in der Kernstadt
von Herborn. Hinzu kommen zwei Wohnhäuser mit
insgesamt 15 Wohnungen im Stadtteil Burg und ein
Haus mit sechs Wohnungen im Stadtteil Hörbach.
Vermietet werden unsere Wohnungen prinzipi-
ell nur an Mitglieder unserer Genossenschaft. Unser
Geschäftsmodell zielt nicht auf kurzfristige Gewin-
ne durch hohe Mieteinnahmen ab, sondern auf
eine dauerhafte Nutzung durch zufriedene Mitglie-
der, die pfleglich mit dem Bestand umgehen und
gute Nachbarschaften zu schätzen wissen.
3. Geschäfts- und
Rahmenbedingungen
Die Stadt Herborn liegt im Lahn-Dill-Kreis im mit-
telhessischen Regierungsbezirk Gießen. Wirtschaft-
lich ist Mittelhessen besonders geprägt durch die
Nachbarschaft zum Rhein-Main-Gebiet, der Lahn-
Dill-Kreis besticht durch seine hohe Industriedichte
sowie einen guten Mix aus Industrie, stabilem Mit-
telstand und traditionsreichem Handwerk. Her-
born ist als Mittelzentrum ausgewiesen und gilt als
Standort für gehobene Einrichtungen im wirt-
schaftlichen, kulturellen, sozialen und politischen
Sektor sowie für zahlreiche private Dienstleister.
Die Kernstadt ist darüber hinaus ein wichtiger Kno-
tenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs. Durch die
langfristige Bündelung der Bereiche Wohnen, Ar-
beiten und Infrastruktur soll die Tragfähigkeit zent-
renrelevanter Einrichtungen gesichert werden.
Die Bevölkerungszahlen der Stadt sind im Be-
richtsjahr gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig.
Zum 01.01.2018 waren 20.527 Einwohner mit Erst-
wohnsitz in Herborn und den Stadtteilen gemeldet,
zehn weniger als zum Jahresbeginn 2017 (-0,05 %).
Bevölkerungsverluste verzeichnen allerdings in
erster Linie die Stadtteile, in der Kernstadt hingegen
ist sogar ein leichter Zuwachs zu verzeichnen.
Einwohner
(Hauptwohnung)
01.01.2018 01.01.2017
Amdorf
240
256
Burg
1.983
1.979
Guntersdorf
356
359
Herborn
8.898
8.749
