GBS Geschaeftsbericht 2012 - page 6

GBS Herborn
Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2012
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Wirtschaftliche
Rahmenbedingungen
Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2012 nach ersten Be-
rechnungen des Statistischen Bundesamtes weiter ge-
wachsen: Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP)
lag um 0,7 % höher als 2011. In den beiden vorangegan-
genen Jahren war das BIP sehr viel kräftiger gewachsen
(2010 um 4,1 % und 2011 um 3 %). Dabei handelte es sich
aber vor allem um Aufholprozesse nach der schweren
Rezession im Jahr 2009, die durch umfangreiche Kon-
junkturmaßnahmen der Regierung gestützt wurden.
Obwohl sich die deutsche Wirtschaft im europäischen
Vergleich als sehr widerstandsfähig mit einem leichten
Zuwachs behaupten konnte, trübte sich die Wachstums-
dynamik im Jahresverlauf zunehmend ein. Im Schluss-
quartal dürfte die Wachstumsrate ersten Berechnungen
des Statistischen Bundesamtes zufolge sogar deutlich
negativ gewesen sein.
Die Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts war im
Jahr 2012 durch deutliche Bruttowertschöpfungssteige-
rungen in den Dienstleistungsbereichen geprägt. Insbe-
sondere die Informations- und Kommunikationsdienst-
leister (+3,4 %) sowie die Branchen der unternehmens-
bezogenen Dienstleister (+2,7 %) konnten stärkere Zu-
wächse ausweisen.
Dagegen rutschten sowohl das Produzierende als auch
das Baugewerbe ins Minus. Im Vergleich zum Vorjahr
ging die preisbereinigte Wirtschaftsleistung im produzie-
renden Gewerbe (ohne Bau) um 0,8 % und im Baugewer-
be sogar um 1,7 % zurück. Beide Branchen hatten in den
Jahren 2010 und 2011 Rekordzuwächse.
Der Kernbereich der Immobilienwirtschaft – das Grund-
stücks- und Wohnungswesen – erreichte eine Brutto-
wertschöpfung von 270 Milliarden EUR. Dies entspricht
einem Anteil von 11,4 % der gesamten Wirtschaftsleis-
tung. Darin ist die Wertschöpfung aus Vermietung, Ver-
mittlung und Verwaltung von Gewerbe- und Wohnim-
mobilien sowie Grundstücken enthalten. Im Vergleich
zum Vorjahr erhöhte sich die Bruttowertschöpfung der
Immobilienwirtschaft im engeren Sinne um 1,7 %.
Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsbereichen ist die
Wertschöpfung des Grundstücks- und Wohnungswe-
sens in der vergangenen Wirtschaftskrise nicht gesun-
ken. Vielmehr steuerte sie auch im Krisenjahr 2008 ei-
nen positivenWachstumsbeitrag von 0,2 Prozentpunkten
zur Wirtschaftsleistung bei und federte damit den kon-
junkturellen Abschwung etwas ab. Die geringe Schwan-
kung der Bruttowertschöpfung unterstreicht dabei die
stabilisierende Funktion der Immobilienwirtschaft im
engeren Sinne für die Gesamtwirtschaft.
Konsum bleibt weiterhin
aufwärtsgerichtet
Die Konsumausgaben lieferten im Jahr 2012 mit +0,6
Prozentpunkten den zweitwichtigsten Beitrag zur Wachs-
tumsrate des BIP. Dabei stiegen die privaten Konsum-
ausgaben preisbereinigt um 0,9 %, die des Staates um
1,0 %. Insgesamt waren die Konsumausgaben 2012 um
0,8 % höher als 2011.
Die privaten Haushalte haben ihre Einkommenszuwäch-
se 2012 überwiegend für den Konsum genutzt. Das ver-
fügbare Einkommen der privaten Haushalte nahm im
Jahr 2012 um 2,3 % zu. Die in jeweiligen Preisen berech-
neten Konsumausgaben der privaten Haushalte stiegen
mit 2,4 % in ähnlicher Größenordnung.
Die Ausgaben der Haushalte für das Wohnen (Nettokalt-
miete sowie kalte und warme Betriebskosten) sind no-
minal um 2,2 % gestiegen. Bereinigt um die Preissteige-
rung ergibt sich allerdings nur ein geringer Anstieg um
0,4 %. Hierbei schlägt sich vor allem der geringe Anstieg
der Nettokaltmieten im Wohnungsbestand nieder, der
2012 bei 1,2 % und damit deutlich unterhalb der Inflati-
onsrate von 2,0 % lag. Die Energiepreise für Haushalts-
energie stiegen dagegen mit einem Plus von 5,6 %. Ins-
gesamt gaben die privaten Haushalte im Jahr 2012 fast
ein Viertel ihres Budgets für das Wohnen aus.
II. Bericht des Vorstands
Der Blick zurück: 2012 war durch eine deutliche Abkühlung der Konjunktur geprägt
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