„Wir sorgen auch künftig für bezahlbare Mieten“

Der Kodex der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft

VdW südwest beschließt Kodex für faires Mi(e)teinander beim Wohnen

Wirtschaftsminister Tarek Al Wazir: „Eine gute Nachricht für viele Mieterinnen und Mieter in Hessen“

Mit einem starken Signal für preiswertes, soziales und klimafreundliches Wohnen melden sich die Mitglieder des Verbandes der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest) zu Wort. „Wir haben einen Kodex beschlossen, der einer Million Menschen die Sicherheit bietet, bis ins hohe Alter sorglos bei unseren Mitgliedern zur Miete wohnen zu können,“ betonte Verbandsvorstand Dr. Axel Tausendpfund.

Im Verband der südwestdeutschen Wohnungswirtschaft sind rund 200 genossenschaftliche, kommunale, öffentliche, kirchliche und private Wohnungsunternehmen in Hessen und Rheinland-Pfalz organisiert. Mit 400.000 Wohnungen geben sie rund einer Million Menschen ein bezahlbares und lebenswertes Zuhause. „Mit unserem Kodex zeigen wir, wofür wir stehen: Moderne, sichere Wohnungen zu günstigen Mieten gerade auch für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen“, erklärte Tausendpfund. Wohnen sei eine der zentralen sozialen Fragen unserer Zeit. Das habe sich gerade in der Corona-Krise gezeigt. „Viele Menschen sind in Kurzarbeit und sorgen sich um ihre Zukunft. Da ist es gut zu wissen, dass die Wohnung sicher ist.“

Soziales Engagement und Verzicht auf Luxussanierungen

In dem Kodex garantieren die Unternehmen nicht nur bezahlbares Wohnen. Sie zeichnen sich auch durch den Bau geförderter und seniorengerechter Neubauwohnungen und soziales Engagement in Wohnquartieren aus. Sie modernisieren sozialverträglich, schließen Luxussanierungen sowie Kündigungen wegen Eigenbedarfs und Spekulation mit Leerstand aus. „Solchen Werten sind unsere Mitgliedsunternehmen schon immer verpflichtet, allerdings ist dies in der Öffentlichkeit noch zu wenig bekannt. Außerdem wollen wir mit unserem Kodex für faires Wohnen Standards setzen, auf die sich unsere Mieter verlassen können“, betonte Tausendpfund. Mit ihrem Selbstverständnis als faire und verantwortungsvolle Vermieter haben sich die unterzeichnenden Wohnungsunternehmen auch darauf verständigt, freiwillig über gesetzliche Vorgaben zum Schutz der Mieter hinaus zu gehen“, fasste Tausendpfund zusammen. So liege die Durchschnittsmiete in Hessen mit 6,39 Euro und in Rheinland-Pfalz mit 5,84 Euro pro Quadratmeter deutlich unter den Werten vieler Mietspiegel.

„Unsere Unternehmen bieten damit auch jenen Menschen ein sicheres Zuhause, die es auf dem freien Markt schwer haben, eine Wohnung zu finden“, so Tausendpfund. Mieten würden nur moderat und sozialverträglich angepasst. Um einen weiteren Beitrag für stabile Mieten zu leisten, haben sich die Wohnungsunternehmen des Kodex freiwillig darauf verständigt, die Mieten in laufenden Mietverhältnissen (ohne Modernisierung) um durchschnittlich nicht mehr als zwei Prozent jährlich anzuheben. Mieterhöhungen nach einer Modernisierung betragen höchstens zwei Euro pro Quadratmeter innerhalb von sechs Jahren. Damit bleiben die Wohnungsunternehmen freiwillig einen Euro unter der gesetzlich möglichen Mieterhöhung bei Modernisierungen. „Das macht in der Branche sonst keiner,“ stellte Tausendpfund klar. „Diese Entscheidung haben wir schon vor der Corona-Krise getroffen. Mit unseren weitreichenden Maßnahmen in den Krisenmonaten, wie zum Beispiel ausgesetzte Mieterhöhungen, Mietstundungen und Vereinbarungen zur Zahlung der Miete in Raten haben wir gezeigt, dass wir soziales Handeln ernst nehmen.“

Klimaschutz nicht zulasten von Mieterschutz

Die im VdW südwest vertretenen Wohnungsunternehmen bekennen sich außerdem zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung und streben bis 2050 einen weitgehend klimaneutralen Gebäudebestand an. Seit Jahren investiere die Wohnungswirtschaft hohe Summen, um den Wohnungsbestand energetisch zu sanieren und so den CO2-Ausstoß nachhaltig zu verringern. Dieser Weg werde konsequent weitergegangen. „Allein im Gebäudesektor sind in Hessen und Rheinland-Pfalz bis 2050 zusätzliche Investitionen in Höhe von 54 Milliarden Euro nötig. Dies sei ein gewaltiges Konjunkturprogramm, von dem die ganze Gesellschaft profitiere,“ so Tausendpfund abschließend. Damit Wohnen bezahlbar bleibt, dürfe die Politik Mieter und Vermieter mit dieser Aufgabe aber nicht allein lassen. Die finanzielle Unterstützung von Bund, Land und Kommunen müsse daher verbessert werden.

Verbandsdirektor Tausendpfund übergab den Kodex an den Hessischen Wirtschaftsminister und Aufsichtsratsvorsitzenden der Nassauischen Heimstätte | Wohnstadt, Tarek Al-Wazir. „Bezahlbarer Wohnraum ist die soziale Frage unserer Zeit. Die Hessische Landesregierung nutzt dazu alle ihre Möglichkeiten. Unter anderem stellt sie bis 2024 für den sozialen Wohnungsbau die Rekordsumme von 2,2 Mrd. Euro bereit. Doch die Herausforderung betrifft auch die Kommunen und die Wohnungswirtschaft. Ich freue mich deshalb außerordentlich über dieses klare Signal für eine gesellschaftlich verantwortliche Geschäftspolitik“, so der Hessische Wirtschaftsminister.

Unterzeichner des Kodex

Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte Wohnstadt
GWH Wohnungsgesellschaft mbH Hessen
Bauverein AG Darmstadt
Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH
Wohnbau Gießen GmbH
Gewobau Rüsselsheim
Vereinigte Wohnstätten 1889 eG
Volks- Bau- und Sparverein Frankfurt eG
Wetzlarer Wohnungsgesellschaft mbH
Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH Marburg-Lahn
kwb Kommunale Wohnungsbau GmbH Rheingau-Taunus
Baugenossenschaft Viernheim eG
Hofheimer Wohnungsbau GmbH
Hattersheimer Wohnungsbau GmbH
Wohnungsbaugenossenschaft Arolsen eG
Gemeinnützige Baugenossenschaft Rüsselsheim eG
Genossenschaft für Bau- & Siedlungswesen Herborn eG
Frankfurter Wohnungs-Genossenschaft eG
Hans Reichardt-Stiftung
Gemeinnützige Baugenossenschaft 1951 Langendiebach eG
GAG Ludwigshafen
Wohnbau Mainz GmbH
Gemeinnützige Baugesellschaft Kaiserslautern AG
GEWO Wohnen GmbH
WBG Wohnungsbaugesellschaft Neustadt a.d. Weinstraße mbH
Gemeinnützige Baugenossenschaft Speyer eG

Der VdW südwest vertritt die Interessen von rund 200 privaten und öffentlichen Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Hessen und dem südlichen Rheinland-Pfalz mit einem Wohnungsbe-stand von rund 400.000 Wohnungen. Mit einer Durchschnittsmiete von 6,39 Euro in Hessen und 5,84 Euro in Rheinland-Pfalz steht die im VdW südwest organisierte Wohnungswirtschaft in be-sonderem Maß für bezahlbares Wohnen. Als selbstständiger Regionalverband mit Sitz in Frank-furt am Main gehört der VdW südwest dem GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Im-mobilienunternehmen e.V., Berlin, an, der insgesamt 3.000 Unternehmen mit Wohnungen für 13 Millionen Menschen in Deutschland vertritt. www.vdwsuedwest.de

Nähere Informationen zum Kodex finden Sie unter www.faires-mieteinander.de