Richtig heizen und lüften

Bewusstes Heizen und Lüften sorgt nicht nur für ein gesundes Raumklima, sondern senkt den Energieverbrauch und hilft, der Bildung von Feuchtigkeit und damit der Entstehung von Schimmel entgegenzuwirken.

Wie entsteht Schimmel?
Vor allem in den Wintermonaten schlägt sich Feuchtigkeit, die im Inneren der Wohnung entsteht, häufig an kalten Gebäudestellen, zum Beispiel an der Innenseite einer Außenwand ab. Geschieht dies über einen längeren Zeitraum oder kommt erschwerend hinzu, dass an den betroffenen Wänden oder in Zimmerecken Möbelstücke zu dicht an der Wand platziert sind und die Raumluft dahinter nicht ausreichend zirkulieren kann, bilden sich feuchte Stellen und unter Umständen Stockflecken oder gar Schimmel, der sich rasch ausbreitet.

Um dem entgegenzuwirken, gilt es beim Heizen und Lüften einige grundsätzliche Faustregeln zu beachten.

 

Richtig heizen

Heizen Sie alle Räume ausreichend und vor allem kontinuierlich. Dies gilt auch für die Räume, die Sie nicht ständig benutzen oder in denen Sie niedrigere Temperaturen bevorzugen. Ständiges Auskühlen und Wiederaufheizen der Räume ist teurer als das Halten einer als angenehm empfundenen Durchschnittstemperatur.

Halten Sie Innentüren zwischen unterschiedlich beheizten Räumen stets geschlossen und heizen Sie kühle Räume nicht mit der Luft aus wärmeren Räumen, sondern regulieren Sie die Temperatur eines jeden Raumes an dem im Raum befindlichen Heizkörper.

Schalten Sie die Heizung auch bei Abwesenheit nie ganz ab.

In wenig genutzten Räumen sollte die Temperatur nicht unter 16°C sinken, da es sonst zur Kondensation von Feuchtigkeit kommen kann. Je kühler die Zimmertemperatur, desto öfter muss gelüftet werden.

Richtig lüften

Um das Raumklima zu regulieren und die in der Raumluft befindliche Feuchtigkeit richtig abzuführen, muss eine regelmäßige Lüftung erfolgen. Natürlich geht dabei etwas Heizenergie verloren, dies muss jedoch im Hinblick auf ein gesundes Raumklima und die Vermeidung von verstärkter Feuchtigkeitsbildung in Kauf genommen werden.

Halten Sie den Energieverlust so gering wie möglich, indem sie kurz, aber intensiv lüften – und zwar nicht von einem ins andere Zimmer, sondern nach draußen!

Öffnen Sie dazu drei- bis viermal täglich die Fenster und Türen weit und schaffen Sie Durchluft. So wird die verbrauchte und feuchte Raumluft schnell durch trockene Frischluft ersetzt. In der kalten Jahreszeit reicht eine Lüftungszeit von jeweils 5 Minuten, bei milderen Außentemperaturen sind 10–15 Minuten erforderlich.

Vermeiden Sie während der Heizperiode unbedingt ein Dauerlüften durch gekippte Fenster, denn dies verursacht im Vergleich zu gezieltem Stoßlüften ein Vielfaches an Wärmeverlusten.

Halten Sie die Türen in Räumen, in denen zum Beispiel beim Kochen oder Duschen größere Mengen Wasserdampf entstehen, geschlossen und führen Sie die entstandene feuchte Luft durch gezieltes Lüften umgehend ab.

Was Sie sonst noch tun können

Neben einem angemessenen Heiz- und Lüftungsverhalten können Sie im Alltag durch die Einhaltung weiterer kleiner Regeln dazu beitragen, das Klima in Ihren Räumen zu optimieren.

So sollten Sie bei der Auswahl geeigneter Plätze für Ihre Möbel unbedingt darauf achten, die nötige Luftzirkulation nicht zu unterbinden. Dies ist vor allem an Außenwänden ungemein wichtig, da diese besonders auskühlen und so prinzipiell ein höheres Risiko für die Entstehung von Stockflecken und Schimmel besteht.

Daher sollten Möbelstücke wenn möglich nur an Innenwänden positioniert werden. Ist dies aufgrund der Raumaufteilung nicht ausnahmslos zu bewerkstelligen, achten Sie darauf, die Möbel ca. 10 cm von Außenwänden und Außenwandecken wegzurücken. Zu Dicht stehende Möbel verhindern, dass die Wand dahinter ausreichend durch die Raumluft und die Wärmestrahlung beheizt wird. Die Folge: Die Wand kühlt ab, Feuchtigkeit kondensiert und die Gefahr der Schimmelbildung steigt.

Außerdem sollten Sie die Wärmeabgabe der Heizkörper nicht behindern, indem Sie sie durch Verkleidungen, Möbel, Gardinen oder Vorhänge abdecken oder Kleidungsstücke darauf hängen. Denn durch einen so entstehenden Wärmestau erhöhen sich die Wärmeverluste nach außen enorm.