07.06.2018 / Quelle: Herborner Tageblatt / Jörg Weirich

Frische Farbe und neue Balkone

Herborns Baugenossenschaft setzt auf Modernisierung und erzielt Überschuss

Die Gemeinnützige Bau- und Siedlungsgenossenschaft (GBS) Herborn steht nach wie vor auf stabilem Fundament. 2017 Jahr hat sie trotz hoher Investitionen in Sanierung und Modernisierung ihres Bestandes erneut einen Überschuss erwirtschaftet: 382 700 Euro.

Modernisiert: Die drei Flachbauten, die die Baugenossenschaft im Walkmühlenweg von der Arbeiterwohlfahrt übernommen hat, erhalten unter anderem einen neuen Anstrich und neue Balkone. Hausnummer 7 ist bereits fertig, an Hausnummer 9 rechts daneben laufen die Arbeiten gerade. (Foto: Weirich)

Das geht aus dem schriftlichen Jahresbericht von Geschäftsführer Mark-Thomas Kling hervor, den er am 20. Juni (Mittwoch) auch der Mitgliederversammlung geben und erläutern wird. „In unserem Geschäftsgebiet herrscht nach wie vor eine enorm hohe Nachfrage nach bezahlbaren, gut ausgestatteten Wohnungen“, sagt Kling. Und die Nachfrage sei höher als die Zahl der im Raum Herborn tatsächlich zur Verfügung stehenden Mietwohnungen.

Die GBS verfügt über 114 Häuser mit 927 Wohnungen, 207 Garagen, sechs Büros und zwei Gewerbeeinheiten. Die jüngsten Zuwächse verzeichnete sie 2014: Einerseits konnten damals die 37 Wohnungen des zweiten Bauabschnitts des barrierefreien Wohnkomplexes an der Konrad-Adenauer-Straße gegenüber dem Johanneum-Gymnasium bezogen werden. Andererseits erwarb die Genossenschaft damals von der Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill fünf Gebäude mit zusammen 102 Wohnungen im Walkmühlenweg in Herborn.

Diese bildeten im vergangenen Jahr einen Schwerpunkt bei den umfangreichen Sanierungen und Modernisierungen, die die GBS unternommen hat und weiter unternimmt. Hausnummer 13 erhielt einen neuen, größeren und einfacher zu bedienenden Aufzug. Zudem wurden und werden an allen fünf Gebäuden die Fassaden saniert und neu gestrichen. Das Haus Walkmühlenweg 7 hat bereits neue Balkone erhalten. Derzeit laufen die gleichen Arbeiten an der Nummer 9, danach folgt Nummer 11. Im laufenden Geschäft – das heißt: bei Mieterwechsel – lässt die Genossenschaft auch die Ausstattung von einzelnen Wohnungen modernisieren.

Energetische Sanierung bleibt bei der GBS ein großes Thema. Zudem setzt sie verstärkt auf erneuerbare Energien: Die Photovoltaikanlagen, die auf Dächern von Genossenschaftshäusern Sonnenlicht in Strom umwandeln, haben zusammen eine Leistung von 288 Kilowatt.

Die Zahl der Mitglieder ist im vergangenen Jahr von 1315 auf 1360 gestiegen

Die GBS ist 2017 auch der Lahn-Dill-Bergland-Energiegenossenschaft beigetreten, die vor allem mit Windkraftanlagen umweltfreundlichen Strom erzeugt.

Zudem will die GBS zur kommenden Heizperiode viele ihrer Häuser auf dem Herborner Schießberg mit Nahwärme aus dem Blockheizkraftwerk versorgen, das die Stadtwerke derzeit an der Ecke Schumannstraße/Mozartstraße errichten lässt. Bis 2019 sollen rund 240 Wohnungen angeschlossen sein. Dadurch sollen die Bewohner auch in den Genuss kommen, günstigen Mieterstrom beziehen zu können.

Die Bilanzsummer der GBS ist 2017 im Vergleich zum Vorjahr um rund 422 000 auf rund 44,6 Millionen Euro gestiegen. Der Überschuss fiel im vergangenen Jahr mit rund 382 700 Euro leicht geringer aus als 2016, als er rund 407 000 Euro betrug.

Alle Grundstücke der GBS zusammen sind mit einem Wert von rund 41,2 Millionen Euro in der Bilanz verzeichnet. Aus der Bewirtschaftung ihrer Häuser hat sie 2017 Mieteinnahmen in Höhe von rund 5,24 Millionen Euro erzielt. Die durchschnittliche Miete bei der Genossenschaft beträgt 5,37 Euro pro Quadratmeter.

Die Zahl der Mitglieder ist von Ende 2016 bis 2017 von 1315 auf 1360 gestiegen, die Zahl der von ihnen gehaltenen Anteile an der Genossenschaft von 9075 auf 9517.

Termin: Mitgliederversammlung

Die Gemeinnützige Bau- und Siedlungsgenossenschaft Herborn lädt ihrer Mitglieder für den 20. Juni (Mittwoch) zur ordentlichen Mitgliederversammlung nach Herborn ein. Sie beginnt um 17 Uhr in der Konferenzhalle in der Kaiserstraße. Außer den üblichen Regularien stehen auch Ehrungen für langjährige Mitglieder und Wahlen zum Aufsichtsrat auf der Tagesordnung. Zudem sollen die Mitglieder einen Beschluss darüber fassen, wie der Jahresüberschuss verwendet werden soll, beispielsweise für die Auszahlung einer Dividende. (jöw)