13.06.2019 / Quelle: Herborner Stadtanzeiger

Verbesserte Wohnsituation im Walkmühlenweg

Herborner Baugenossenschaft blickt auf Entwicklungen im Geschäftsjahr 2018 zurück

Die fertiggestellte Balkon- und Fassadengestaltung im Walkmühlenweg.
(Foto: GBS Herborn eG)

Die Herborner Baugenossenschaft lädt ihre Mitglieder am 19. Juni 2019 zur ordentlichen Mitgliederversammlung in die Konferenzhalle in Herborn ein, um das Jahresergebnis 2018 zu präsentieren und über aktuelle Entwicklungen zu berichten. Beginn der Veranstaltung ist um 17:00 Uhr.

Im Geschäftsjahr 2018 stand für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GBS Herborn eG wieder einiges auf dem Programm. Dazu zählten in erster Linie zahlreiche Sanierungs- und Instandhaltungs- sowie Modernisierungsmaßnahmen, bei denen seit einigen Jahren ein Schwerpunkt auf den Liegenschaften im Walkmühlenweg liegt. Dort sind (außer im Pflegeheim) die geplanten Arbeiten inzwischen größtenteils abgeschlossen und die Mieter dürfen sich nicht nur über optisch ansprechendere Gebäude, sondern dank modernisierter Fahrstuhlanlagen mit benutzerfreundlichen Bedienelementen, größeren und helleren Balkonen sowie schwellenlosen Zugangswegen zu den Gebäuden über eine enorme Verbesserung ihrer Wohnsituation freuen. Zusätzlich zu diesen zum Teil sehr aufwendigen Umbaumaßnahmen wurden 2018 etliche Einzelmodernisierungen im Rahmen von Wohnungswechseln durchgeführt und über das gesamte Geschäftsjahr verteilt insgesamt rund 40 Bäder saniert.

Der Klimaschutz und die effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen ist ein zunehmend wichtiges Thema, auch bei der GBS. Ein in diesem Zusammenhang bedeutsames Projekt, vor allem im Hinblick auf die weiter voranschreitende Energiewende, ist das Nahwärmenetz, das in Kooperation mit den Stadtwerken bis 2020 auf dem Herborner Schießberg entstehen soll. Die Erdarbeiten hatten bereits im Herbst 2017 begonnen, im Frühjahr 2018 ging es mit der Verlegung der ersten Leitungen sowie dem Bau der unterirdischen Wärmezentrale zwischen Kindertagesstätte und den beiden GBS-Hochhäusern los. Inzwischen sind bereits die ersten Häuser in der Händelstraße 2–12 an das Netz angeschlossen. Im Verlauf dieses Jahres kommen die Häuser im Franzosenweg 31–53 sowie in der Mozartstraße 26–32 hinzu, 2020/2021soll dann der Anschluss der beiden Hochhäuser erfolgen.

Darüber hinaus ist die GBS seit 2017 Mitglied in der Lahn-Dill-Bergland Energiegenossenschaft eG und unterstützt damit weitere Projekte zur alternativen Energiegewinnung. Im Rahmen dieser Mitgliedschaft ist sie auch an den zukünftigen Erträgen der Windenergieanlage im Windpark Hemmrain in Dillenburg-Manderbach beteiligt.

An zehn Plätzen wurden Textilcontainer aufgestellt

Und ein drittes Projekt trägt nicht nur dazu bei, das Klima und die Umwelt zu entlasten, sondern unterstützt zugleich den Wohnungsbau in Entwicklungsländern. Die Rede ist von der Textilcontainer-Initiative der Deutschen Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e. V. (DESWOS), mit der nicht nur ein Teil der nahezu 375.000 Tonnen Alttextilien, die jährlich bundesweit im Restmüll landen, weiter sinnvoll genutzt werden kann, sondern deren Erlöse auch unmittelbar notleidenden Menschen zugutekommen. In enger Abstimmung mit den Kollegen des Vereins und Sachverständigen eines zertifizierten Sammel- und Recyclingunternehmens konnten insgesamt zehn passende Plätze in Herborn gefunden werden, an denen Container aufgestellt wurden.

Bilanz 2018

Die GBS kann jedoch nicht nur mit der Umsetzung und Weiterführung zahlreicher Projekte zufrieden sein, sondern freut sich auch insgesamt über eine positive Bilanz. Die Bilanzsumme beträgt 45,2 Millionen Euro, der Jahresüberschuss ist mit rund 470.800 Euro noch einmal deutlich höher als erwartet. Neben der bereits erfolgten Zuweisung in die gesetzliche Rücklage soll der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von 428.229 Euro zum einen zur Stärkung der Ergebnisrücklagen sowie zur Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 3 % verwendet werden.

Die Fluktuationsquote ist mit 7,45 % im Vergleich zum Vorjahr (8,20 %) leicht gesunken und liegt im regionalen Vergleich damit im hessischen Durchschnitt. Leerstände zum Jahreswechsel gab es wie gewohnt lediglich aufgrund anstehender Modernisierungsmaßnahmen im Zuge von Mieterwechseln. Wie in den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach Wohnungen in Herborn anhaltend hoch, sodass die GBS einen stetigen Mitgliederzuwachs verzeichnet: zum 01.01.2019 hatte das Unternehmen 1.398 Mitglieder, dies entspricht 38 Zugängen im Vergleich zum Vorjahr. Von jährlich insgesamt rund 500 Wohnungssuchenden konnten im Jahr 2018 38 neue Mieter mit einer Wohnung versorgt werden.

Im Hinblick auf die Ausgabepositionen der Genossenschaft fallen Aufwendungen für die Hausbewirtschaftung mit rund 2,55 Millionen Euro am stärksten ins Gewicht. 1,7 Millionen Euro davon entfallen auf die Betriebskosten, Aufwendungen für Instandhaltung und Reparaturen belaufen sich auf rund 849.000 Euro. Darüber hinaus wurden 1,66 Millionen Euro bestandserhöhend aktiviert. Hierbei handelt es sich um nachträgliche Herstellkosten und wesentliche Wertverbesserungen, insbesondere für aufwendige Wohnungseinzelmodernisierungen im Rahmen von Mieterwechseln.

Ausblick

Neben zahlreichen für das Jahr 2019 geplanten Einzelsanierungen will die Genossenschaft sich unmittelbar nach Umzug des AWO-Pflegeheims in den Neubau auf dem Vitos-Gelände im Jahr 2020 der Sanierung und Modernisierung des Gebäudes im Walkmühlenweg widmen. Zusätzlich nehmen derzeit die Planungen für die Bebauung des Grundstücks der GBS am Hinterthal konkretere Formen an. Der notwendige Antrag auf Änderung des Bebauungsplanes wurde gestellt.